Bezirksentwicklung

Die Josefstadt muss als attraktiver Wohnbezirk für Jung und Alt erhalten bleiben.

Als geeignete Maßnahmen dazu sehen wir

  • den Erhalt des architektonischen Charakters
  • teuren innerstädtischen Grund nur für soziale Einrichtungen (zB Absiedelung der Strafgefangenenhäuser beim Landesgericht und am Hernalser Gürtel)
  • Anreize zum Erhalt bzw. der Ausweitung des Grünraums durch Entkernung von Innenhöfen
  • Grüngestaltung von Flachdächern und Feuermauern
  • die Entrümpelung und urbane Gestaltung von öffentlichen Plätzen
  • die Errichtung zusätzlicher Stellplätze in Garagen um Straßenraum beruhigen zu können

Von der Stadtentwicklung …

Der Stadtentwicklungsplan (STEP) wird im Abstand von einigen Jahren jeweils überarbeitet, um den gegebenen und zukünftigen Anforderungen entsprechen zu können. Es sind dies zum Beispiel Änderungen im Bedarf an Flächen für Wohnraum, Bedarf an Erholungsräumen, Wirtschaftszentren, städtischen Versorgungseinrichtungen, Verkehrseinrichtungen. Der Plan ist die Leitlinie für jene gesamtstädtischen Angelegenheiten, welche räumliche Auswirkungen haben und daher zu koordinieren sind. Derzeit wird der STEP 2005 für die nächsten 10 Jahre überarbeitet, wobei die Vertreter der Bezirke in sogenannten Bezirksforen beigezogen werden, sich in Arbeitsgruppen informieren und  auch Themen einbringen können.

… zur Bezirksentwicklung

Für die Josefstadt als dicht bebauten Wohnbezirk innerhalb des Gürtels gibt es keine frei werdenden Entwicklungsflächen für zusätzlichen Wohnraum oder soziale Einrichtungen. Neubebauung ist nur in seltenen Fällen möglich. Die vorhandenen baulichen Strukturen müssen hier an die  jeweiligen Herausforderungen und geänderten Qualitätsansprüche herangeführt werden.  Großes Entwicklungspotenzial liegt in den Flächen, die derzeit von Strafgefangenen genutzt werden.

Perspektiven

Das Gefangenenhaus hinter dem Landesgericht beherbergt ca. 1000 Häftlinge, es beansprucht eine Fläche,  die der des Schönbornparks entspricht. Die Übersiedlung des Gefangenenhauses an den Stadtrand ist langfristig anzudenken, um auf dem frei werdenden Gelände soziale Einrichtungen schaffen zu können. Der Bezirk benötigt für seine BewohnerInnen und zahlreichen SchülerInnen Turn- und Sportsäle, eine Schwimmhalle mit Wellnessbereich, Einrichtungen für Bildung und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten. Die bestehende Tiefgarage kann erweitert werden und in den oberen Geschoßen können Wohnungen für Stundenten und Universitätsdozentinnen geschaffen werden.

Grundsätzlich besteht bei allen Planungen im öffentlichen Raum die Aufgabe, die bestehende Lebensqualität zu sichern und weiter auszubauen.

Wirtschaft

Große Bemühungen werden unternommen, um die Geschäftsstraßen funktionsfähig zu erhalten und generell die Nahversorgung der Bevölkerung sicher zu stellen. Ebenso ist die Ausstattung des Bezirkes mit sozialer Infrastruktur, Bildungseinrichtungen, medizinischer Versorgung, Kultureinrichtungen ein immer währendes Anliegen. Die Erwartungen an die wenigen Flächen im öffentlichen Raum sind hoch. Es muss daher schonend und Raum sparend damit umgegangen werden. Spezielle Kommissionen für Verkehr, Kultur, Soziales, Umwelt sind bei der Bezirksvertretung eingerichtet und befassen sich mit diesbezüglichen Fragen. Die Bezirksentwicklungskommission konzentriert sich vornehmlich auf jene bezirksbezogenen Angelegenheiten der Stadt, welche sich räumlich auf die Josefstadt auswirken und zu koordinieren sind.

Grünflächen

Besonderes Augenmerk ist der Pflege und Erhaltung der wenigen Grünbereiche gewidmet. Die Grünflächen in der Josefstadt umfassen historische Parkanlagen, grätzelbezogene Beserlparks, wohnhausbezogene private Grünflächen, Plätze und Straßenräume mit vereinzelten Baumreihen. Letztere dienen fast ausschließlich dem Verkehr. Der geringe Grünflächenanteil ist ein Mangel, der nur in wenigen Teilbereichen gemindert werden kann.

Perspektiven

Die begrünten Innenhöfe bieten nur für einen Teil der Bevölkerung einen Erholungswert. Nur die Innenhöfe des Palais Strozzi und  der BVA sind derzeit öffentlich zugänglich.

Verkehr

Die Josefstadt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut versorgt. An den Bezirksrändern liegen U-Bahn-Stationen, Bus- und Straßenbahnlinien durchkreuzen den Bezirk. In einigen Straßenzügen klagt die Bevölkerung über den Durchzugsverkehr, und auch der ruhende Verkehr bietet manchmal Konfliktstoff. Hier stehen die Interessen der PKW-Besitzer, die keinen Garagenplatz haben, mit den Interessen von Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt. Bei PKW-Zulassungen ist derzeit keine weitere Steigerung festzustellen.

Perspektiven

Dem geänderten Mobilitätsverhalten der Bevölkerung wird daher mit der Schaffung von vermehrten Gehflächen, Stellplätzen für City-Bikes und Car-Sharing, Radfahrstreifen, Radabstellanlagen und einer Verbesserung im Angebot des öffentlichen Verkehrs  Rechnung getragen. Für den ruhenden Verkehr bleibt der Bedarf an Garagen nach wie vor groß.